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XXI. Gedichtwettbewerb 2018

Beim 21. Lyrikwettbewerb werden wieder viele Preise ausgelobt.  Die besten Gedichte werden in der Anthologie "Ausgewählte Werke XXI - 2018" der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte publiziert.

 

Einsendeschluss: 30. April 2018

 

INFO: https://gedichte-bibliothek.de/pages/gedichtwettbewerb/xx.-gedichtwettbewerb-2018.php

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Kommentare: 1
  • #1

    Böhr (Samstag, 11 August 2018 13:26)

    Ekel und Abscheu

    Wenn er, wenn du oder ich oder der Postbote in seiner Beständigkeit unbeständig wirkt, folgt dem Ganzen, was folgen muss / mit einer Zwangsläufigkeit, die ihren Ekel, diesen Zwillingsbruder der aufsässigen Überheblichkeit noch in der Hölle zur vollen Stunde aufsucht / es ist praktisch eine Kukuksuhr der Selbstgeiselung und Camus sagt `wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen ` / dabei erwähnt er mit Nichten die sieben Höllen durch die er noch zu gehen hat und wenn er dann immer noch von seinem Schicksal im Herzen erfüllt sein mag, ja dann habe ich meine Zeit sinnlos verplempert / dann weiß ich Nichts, absolut Nichts von den teils heroischen Katastrophen , die zwischen Himmel und Hölle nach Aufsehen eifern / und überhaupt, wir blühen, wir welken, wir verwelken und nun frag die Schwester, die dich soeben mit dem feuchten Lappen reinigen durfte, was sie über den Ekel denkt / der Ekel bleibt allgegenwärtig, der Ekel, die Abscheu vor dem eigensten Verbleib auf Zeit / man sollte Kirschlikör zu gewaltigen Dampferfahrten auf der Donau reichen oder gleich den Müllsack drüberziehen / die Geisteswissenschaften geben keine Antworten auf zartbesaitete Fragen und Camus versucht es noch im Grabe / die Verwirrungen nehmen zu und das Verstandesprodukt erschrickt vor dem Ekel, wie vor bösen alten Onkeln aus diesen fermentierten, vorgetriebenen Kindheiten / das Weib findet ihren Ekel ganz beständig in ihrer waghalsigen Herrschsucht, die einen Herren, einen Mann sucht / dieser Ekel, der Alles befällt, diese hydraulische Gewissheit des Todes hat ihn wohl, ohne Zweifel erboren und nun starr in die Sonne bis du erblindest / denn was man nicht sieht, existiert auch nicht.

    Marcell A. Böhr